J. LORENZO SAA B.
TAMBO
8 * TAMBO, TAMPU, TOPO, CHUCLLA (= Rasthaus/Herberge), wird beschrieben als RUHE- bzw. ZUFLUCHTSORT.- Diente auch als: Vorrats-/Lagerraum und Ablöseort (Wechsel) der Chasquis (beschreibend in Quechua/Inkasprache)...; Postillone, PostlÀufer (bezeichnend im Spanischen)...
... ursprĂŒnglich konzipiert als militĂ€risch genutzte WachtĂŒrme zur Vorausverteidigung.
...Es mag fĂŒr die mit dem Thema Befassten von Nutzen sein, dass auch wenn die TAMBOS (...hispanisierter Ausdruck) dem Anschein nach das Ergebnis eines AUSSCHLIESSLICH von der INKAKULTUR benutzten und entwickelten Konzepts waren, demzufolge sie ihre ebenen Territorien (und Bauten), fest an bestimmten Ărtlichkeiten errichteten und dies grundsĂ€tzlich aus strategisch-militĂ€rischen ErwĂ€gungen heraus, so sagen die Begriffe
TAMBO und SIEDLUNG (ASIENTO) doch im Wesentlichen dasselbe aus, sie sind also âSynonymeâ, wenngleich sie aus verschiedenen Kulturen/Sprachen kommen*Â ...!
*Jedoch waren fĂŒr die Personen der TAMPU eher eine vorĂŒbergehende/temporĂ€re/momentane genutzte Einrichtung, wĂ€hrend die SIEDLUNG (ASIENTO) im allgemeinen  als fest/stĂ€ndig/permanent genutzte Einrichtung darstellte...
âŠTAMBOS...Unter den frĂŒhen in diesen Gebieten verweilenden und ĂŒber sie schreibenden Chronisten finden sich CiĂ©za de LeĂłn (1543-47), der ĂŒber dass Bestehen des âKleinen Tambo HAMBATOâ (heute âTAMBILLOâ) berichtet und dies in Superlativen wie âsehr groĂ, zahlreich und wohlhabend sind die MOCHAâ und zudem die Bedeutung ihres âgroĂen Pucaraâ (befestigte Anlage) hervorhebt, der wahrlich eine praktisch uneinnehmbare Festung ist. (... bzw. was davon ĂŒbrig war, denn bei seinem RĂŒckzug befahl Rumiñahui sie in Brand zu stecken...!).
...In der Gegend finden sich auch zahlreiche Gebeine, vermutlich der Leiber der Krieger des RUMIĂAHUI, die keine Beisetzung fanden, noch finden werden..
âTAMBOâ, ⊠BEGRIFFLICHE ENTWICKLUNG DES âTAMBOâ
â...Die heute errichteten Tambos befinden sich an denselben oder auch anderen Stellen; denn sie sind abhĂ€ngig vom Belieben, der Jahreszeit oder der Art der dort lebenden wilden Tiere...â. (1*)
...Der Ort des TAMBO, dessen Nutzung und Nutzen im Jahr 1573 öffentlich versteigert werden (Don Francisco de Santa Cruz nahm daran teil (jener âvon der MĂŒhleâ s. A. Clavijo), lag an der Kreuzung der jetzigen StraĂen Guayaquil und 12 de Noviembre im heutigen Ambato, am damaligen âKönigswegâ, heute Ein Teil des Stadtkerns von Ambato; er ist nun umgebaut und in kastilisch-quechua benannt âCuesta [Steige] de la Yahuiraâ (von âYAVIRACâ (K).-
...Neben diesem Tambo entsteht der erste TIANGEZ* (*Markt der Indianer von San BartolomĂ©... ), heute der âUrbinaâ-Platz.- Dies war damals vor allem der ,Ankunfts- und Aufbruchsortâ der indianischen âLastentrĂ€gerâ mit ihrer Fracht auf dem RĂŒcken von/nach Babahoyo*
*(âEl Embarcadero" â Die Einschiffungsstelle)....-
âŠUm 1680, wurden die âLastentrĂ€gerâ zu âMaultiertreibernâ, weil diese Tiere nun reichlicher vorhanden waren; sie bauten in der Umgebung nun Alfalfa-Gras (âmedicago sativaâ) an, um ihre Tiere ernĂ€hren zu können; damit wurde der TAMBO dann zu einer so genannten âCentaverĂaâ*, die bis weit in das XX. Jahrhundert hinein Bestand hatte.
...SpĂ€ter, als sich das âCarabinerchorpsâ bildete, der VorlĂ€ufer unserer heutigen Nationalpolizei, kam der Tambo in den Besitz jenes Organismus und wurde zu seiner Niederlassung...
*âCentaverĂaâ: Zufluchts-, Ruhe- und Verpflegungsort der Maultiertreiber, fĂŒr deren Dienste EIN CENTAVO pro Tag bezahlt wurde, ...; dort wurde auch die Fracht fĂŒr den langen Weg verstaut â im allgemeinen Lebensmittel, die im nahe gelegenen TIANGEZ (23* Glossar) einfach getauscht, gekauft oder zum Monatsersten gehandelt wurden...
...Wenn die TAMBOS auch Raum und Zeit ĂŒberdauert haben, so wurden sie spĂ€ter doch hauptsĂ€chlich zu einer Begrifflichkeit, einem Synonym fĂŒr âAusruhenâ: â...Hacer un tamboâ (âEinen Tambo machenâ) (gute/lange Ruhepause...), â...Hacer un tambitoâ (âEinen kleinen Tambo machenâ) (kurze Ruhepause...).-
...So entstanden âTambosâ an beliebigen Orten, die die Geographie bot, die jedoch nicht als feste Einrichtungen gedacht waren...
(Es wird nicht gebaut; also: â âŠfabrikâ).- Heute ist damit eher gemeint eine Pause, Rast auf dem Weg, wĂ€hrend der Arbeit usw. zu machenâŠ
(1*)... Don Manuel Villavicencio schreibt 1856 fĂŒr sein Werk âGeografĂa de la RepĂșblica del Ecuador", (New York ,1858)
8a* KLEINER TAMBO; (Begriff) beschreibende Ăbersetzung eines Begriffs, eine MISCHUNG AUS SPANISCH UND QUECHUA: TAMBILLO' (Diminutiv)
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